Die Afrikanischen Wildhunde ähneln etwas den Hyänen, sie werden deshalb auch „Hyänenhunde“ genannt. Sie sind jedoch echte Wildhunde, die verwandtschaftlich mit Hyänen nichts zu tun haben.
Einst waren Afrikanische Wildhunde über ganz Afrika verbreite, heute findet man nur noch wenige Tausende Individuen im gesamten Verbreitungsraum des Kontinents, vorwiegend in Tansania, Kenia, Zimbabwe, Botswana und Südafrika. Diese Wildhundart ist äußerst selten geworden.
Zum einen wurden die Hunde unerbittlich vom Menschen gejagt, weil sie fälschlicherweise als „brutale Mörder mit Freude am Töten“ bekannt waren: Neue Forschungsergebnisse zeigen deutlich, dass die Hunde nicht mehr jagen, als unbedingt zu Überleben nötig ist. Die Wildhund sind zu klein, um große Beutetiere schnell mit Genick- oder Kehlbiss zu töten, daher reißen sie im Rudel ein Zebra oder eine Antilope gemeinsam nieder. Während ein Teil des Rudels die noch lebende Beute vorn niederdrückt und an der Nase festhalten kann, beginnen die übrigen Hunde bereits mit der Öffnung der Leibeshöhle und dem Verzehr der inneren Organe. In wenigen Minuten ist die Beute tot und spürt vorher von dem Wirken der Hunde nichts, weil im Gehirn eine Schmerzhemmung einsetzt. Die Hunde selbst handeln so rasch wie möglich und haben keine Zeit, sich an der mühevoll erhetzten Beute zu erfreuen, denn Hyänen und Löwen warten nicht, wenn sie diesen Schauplatz gefunden haben.
Zum andern fallen viele Wildhunde tödlicher Infektionskrankheiten wie Tollwut und Staupe zum Opfer. Diese Erkrankungen breiten sich in Afrika, immer mehr auch in Nationalparks, aus.
Afrikanische Wildhunde leben überwiegend von kleineren Antilopen. Gelegentlich reißen sie auch Warzenschweine, Elenantilopen oder Kudus. Zebras sind vor den von hinten angreifenden Wildhunden meist sicher: Diese fürchten offensichtlich die Hufschläge. Während sich Löwen und Hyänen gern mit dem Aas und den Überbleibseln der Beute anderer Raubtiere begnügen, sieht man Wildhunde nur an selbst gerissener Beute.
Bis auf das Säugen der Jungen kann jeder Wildhund im Rudel jede Rolle übernehmen. Auch die Männchen würgen den bettelnden Jungen Fleisch vor. Es wurden schon Rudel beobachtet, die nur aus Rüden und Jungtieren bestanden. Die erwachsenen Weibchen waren ums Leben gekommen. Alle Jungen wurden von den Rüden großgezogenen, bis sie selbst dem Rudel folgen konnten, was mit ca. zweieinhalb bis drei Monaten der Fall ist.