Schnecken sind abends oder nach Regenschauern aktiv, da sie sonst austrocknen könnten. Sie sondern Schleim ab, der Feuchtigkeit aus der Luft zieht, dadurch sind sie von einem Wasserfilm umgeben. Die runzlige Haut der Schnecke lässt das Wasser langsamer verdunste. Wenn es zu trocken wird, zieht die Schnecke sich in ihr Gehäuse zurück und verschließt ihr Gehäuse mit Schleim, der dann trocknet.
Die Schnecke kann nicht hören, sie kann aber gut tasten, schwach sehen, hat einen guten Geruchssinn, hat Temperatur- und Feuchtigkeitssinn, hat einen Lagesinn und einen Geschmackssinn. Aufgrund ihres Geschmackssinnes frisst sie auch nicht alles und da sie gut riechen kann kriecht sie nicht über Essig.
Den Winter übersteht die Schnecke in Winterstarre, sie wühlt sich in lockeren Boden ein und kapselt das Gehäuse mit einem dicken Kalkdeckel ab, dabei dient das Gehäuse nur als Schutz, nicht als Stütze.
Die Schnecke ist ein Weichtier, sie hat kein Außen- oder Innenskelett, nur ein Gehäuse und einen Weichkörper (Kopf, Fuß, Eingeweidesack, Mantel).
Am Kopf befinden sich zwei Fühlerpaare, das vordere kurze Paar dient als Tastorgan. Die oberen, langen Fühler haben am Ende zwei schwarze Punkte, dies sind die Augen. Sie können den hell-dunkel Kontrast und grobe Umrisse wahrnehmen. Bei Berührung der Augen werden diese eingezogen.
Die Kriechsohle ist ein muskulöser Fuße mit Muskelwellen, der die Schnecke auf der Schleimbahn vorwärts schiebt.
Den Rückziehmuskel nutzt die Schnecke um den Weichkörper bei Gefahr wieder ins Gehäuse zu ziehen.
Sie nimmt durch Atemlöcher Luft auf, diese gelangt dann in die Atemhöhle, in der der Gasaustausch stattfindet. Die Schnecke kann außerdem durch die Haut atmen.
Sie hat einen offenen Blutkreislauf und ein mehrkammeriges Rückenherz, das den Sauerstoff durch den Körper presst.
Ein harter Oberkiefer kann weiche Pflanzenteile zersetzten, oft kommt aber auch die Raspelzunge (Radula) die aus Chitinzähnen besteht zum Einsatz. Weiter werden Pflanzenteile dann durch Speichel- und Mitteldarmdrüse zersetzt.
Schnecken sind Zwitter, sie haben männliche und weibliche Geschlechtsapparate, können sich jedoch nicht Selbstbefruchten. Nach langem werben und prüfen, betasten sich die Schnecken, richten sich auf, reiben ihre Sohle aneinander, stoßen eine 1 cm lange Kalknadel, den „Liebespfeil“, in den Fuß des anderen. Dadurch werden die Spermienpakete ausgetauscht und in der Spermatasche gespeichert. Die Kalknadel fällt danach ab.
Nach einem Monat legt die Schnecke ihre Eier (80) in einer 1-12 cm tiefen Erdhöhe ab. Die Jungen schlüpfen nach wenigen Wochen mit Gehäuse, dieses wächst wie die Weichteile.
Das Gehäuse besteht zu 95 % aus Kalk, dieser wird durch Nahrung aufgenommen, deshalb sind Schnecken auch häufig auf kalkreichem Boden zu finden.
Der Kalk wird vom drüsenreichen Mantel gelöst mit Farbstoffen ausgeschieden, die Luft kristallisiert den Kalk und dadurch wird er fest.
Hobbygärtner verwenden oft Sägespäne, da die Schnecken dort nicht herüber kriechen, weil ihre Schleimschicht sonst eintrocknen würde.